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Erholungsgebiet Dammer Berge

Die alte "Borg"

Ungefähr eine Stunde von Damme nach Norden liegt ein ziemlich hoher Hügel, welcher an einer Seite eine starke Böschung hat, und an drei Seiten von morastigem Boden umgeben und umschlossen ist. Auf der Westseite der Hügels liegt die sogenannte "alte Borg", welche der anliegenden Stelle den Namen "Borg" gegeben hat. Jedenfalls ist diese Burg ein altes römisches Lager oder eine römische Verschanzung und scheint sie von Germanicus angelegt worden zu sein, als er vom Dümmersee oder von der Weser zurückkehrte. Sie wurde zuerst von einem münster'schen Hauptmann, Namens Flensberg, 1786 entdeckt.
Die Burg wird von drei Erdwällen eingeschlossen; von diesen hat der äußere eine Breite von 60 Fuß und eine Höhe von 15 Fuß. Innerhalb dieses Walles befindet sich ein Graben von 16 Fuß Breite und 4 Fuß Tiefe; daran schließt sich ein Wall von 14 Fuß Breite und 6 Fuß Höhe, an diesen ein Graben von 30 Fuß Breite und 4 Fuß Tiefe, endlich folgt der unterste Wall von 80 Fuß Breite und 24 Fuß Höhe. Die Dimensionen lassen sich überall nicht mehr genau ermitteln. Die von dem untersten Walle eingeschlossene Fläche hat von Westen nach Osten einen Durchmesser von ca. 250 Fuß, von Norden nach Süden 150 Fuß Durchmesser und bildet einen ovalen Platz, der von dem Walle um 5 Fuß überragt wird. Der äußere Wall zieht sich an beiden Seiten des Hügels weiter nach Osten hin und bildet in einer Entfernung von ca. 160 Fuß von dem Hauptschanzwerke einen Vorplatz. Dieser Wall ist auf dem Rücken des Hügels ca. 40 Fuß breit und wird von einem 30 Fuß breiten Graben umschlossen. Ungefähr 270 Fuß von diesem Graben nach Osten hin befindet sich ein Wall von 25 Fuß Breite. In dem östlichen Walle befindet sich in der Mitte eine Öffnung von ca. 25 Fuß Breite, die den Zugang zur Burg bildet. Die Burg ist am festesten an der Südseite, wo sich ein großer Sumpf befindet, in dem der Handorfer Mühlenbach entspringt. An dieser Seite hat sich wahrscheinlich ein Ausgang befunden, um im Nothfalle fliehen zu können. An der Nordseite befindet sich auch eine Niederung, die nach Westen die Burg umgibt und bis an den Sumpf der Südseite führt. An der Nordseite des ganzen Werkes führt der Weg von Handorf nach Nienhausen vorbei, welcher früher als Heerstraße galt, die nach der einen Seite nach Vechta, nach der andern nach dem Stickdeiche weiter führte. Unstreitig lag die Burg für die Behauptung der Heerstraße sehr geeignet.


Text aus dem Jahre 1887 von Franz Böcker

Infos zur Maßeinheit Fuß

Mehr zur Dersaburg:

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historische Quellen:
"Die alte Borg"
"Der Gau Dersaburg"



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